Dienstag, 8. Januar 2013

Selbstbestimmung durch Selbstbeobachtung durch Distanzaufbau

9.1.13

Eine fremde Kultur kennenzulernen ist ein Weg, Distanz zur eigenen Kultur aufzubauen.
Warum sollte man das tun?
Wir sind nicht so individuell wie wir es oft denken, sondern sind uns als Mitglieder einer bestimmten Kultur ähnlicher als es zunächst den Anschein hat.
Das Denken über die Wichtigkeit des Individualismus ist auch nur ein Teil unserer Kultur. Zumindest wird das Individuum in westlichen Breiten verhältnismäßig höher gehalten als im asiatischen Raum.
Indem man nun eine andere Kultur kennenlernt, mit der ihr eigenen Sprache, ihren zugehörigen Normen und Werten, wird einem im Umkehrschluss vieles über die eigene Kultur klarer.
Warum ist Klarheit über die eigene Kultur erstrebenswert?
Die Art wie wir aufgewachsen sind nimmt einen fundamentalen Einfluss darauf wer wir sind.
Wir denken, wie uns beigebracht wurde zu denken.
Lernen wir keine Fremdsprache, gibt es für uns nur eine Form zu denken, nämlich die in unserer Muttersprache.
Eine Fremdsprache zu sprechen hat äußere und innere Funktionen. Die Äußeren sind in der Regel die offensichtichen Funltionen, über die man sich am ehesten bewusst ist. Natürlich dient es als wichtiger Schlüssel zum Zugang in ein fremdes Land, dessen Sprache zu beherrschen.
Weniger offensichtlich ist die innere Funktion der Fremdsprache, nämlich nicht mit ihrer Hilfe nach außen zu kommunizieren sondern "mit sich selbst", in Gedanken, zu sprechen, bzw. überhaupt zu denken.
Dadurch relativiert sich die Sicht auf die bisherige, gewohnte Denkweise. Man baut Abstand zu dem auf, was ungefragt, unreflektiert als selbstverständlich hingenommen wurde.

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